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Bologna-Tag 2018
“Anerkennung früherer Lernerfahrungen: Strategien – Empfehlungen – Modelle”

Es wir ein Vortrag in einem Vorlesungssaal gehalten. Es steht ein Man vor einem Podium und redet währenddessen sitzen vier Personen schräg hinter ihm auf einer Couch. Viele Leute sind am Aufpassen und Mitschreiben.
© OeAD/APA Fotoservice

Der Bologna-Tag 2018 zum Thema “Anerkennung früherer Lernerfahrungen: Strategien – Empfehlungen – Modelle" fand am 22. März 2018 an der Fachhochschule Burgenland statt.

„Man muss auch mal von althergebrachten Denkmustern los lassen können“, so das Resümee von VR Detlef Heck (TU Graz) zur Öffnung der Hochschulen zu Gunsten der Anerkennung von (außer-)hochschulisch erworbenem Know-how. Doch wie können Wissen, Fertigkeiten und Kompetenzen aus der Vergangenheit für einen möglichen Zugang zu einem weiteren Bildungsangebot mit berücksichtigt werden? Der Vorteil liegt auf der Hand: Hochschulen gewährleisten somit eine diversere Studierendenschaft mit unterschiedlichen (beruflichen) Vorkenntnissen, die im Idealfall positiv auf den Unterricht einwirken können. Dass in diesem Kontext insbesondere Geflüchtete und Studierende mit Migrationshintergrund neue Perspektiven öffnen, unterstrich die Keynote Patricia Staaf und der intensive Austausch in Forum 1.

Die Anerkennungspraxis hadert indes mit individuell und nicht immer transparent nachvollziehbaren Entscheidungen und mit der Befürchtung, das (wissenschaftlich-akademische) Gesamtniveau an der Hochschule zu beeinträchtigen. Bestehende Empfehlungen der AQ Austria zur Gestaltung von Anerkennungs- und Anrechnungsverfahren bieten einen ersten Rahmen, um qualitätsgesicherte Verfahren zu entwickeln und dadurch das Vertrauen in extern erworbene Kompetenzen zu stärken. Die rege Diskussion rund um „Recognition of Prior Learning“, dem Generalthema des Bologna-Tages 2018, verfolgten knapp 160 Interessierte aus ganz Österreich.

Internationale Gäste aus Schweden sowie aus Deutschland stellten deren Expertise in puncto Transparenz, Beratung, Datenbank-Abwicklung und "Kulturwandel" zur Verfügung, wie zu einem Umdenken an den Hochschulen motiviert werden kann, welche proaktive Rolle betroffene Studierende im konkreten Anerkennungsprozess einnehmen sollten und wie eben diese geschult werden können, um ihre bestehenden Kompetenzen zu artikulieren wie auch zur Schau zu stellen. Doch wie kann in Anlehnung an das Lissabonner Anerkennungsübereinkommen eine faire Anerkennung bereits erbrachter Leistungen bei Beibehaltung des hohen Standards der Ausbildung gewährleistet werden? Mittels smart-Phone Voting äußerten die Anwesenden insbesondere den Wunsch nach einer allgemeinen Kulturveränderung, Ressourcen für individuelle Betreuung, nach mehr Vertrauen und nach einer Anerkennungsdatenbank. Dabei gilt es, u.a. Curricula so zu gestalten, dass sie diverse Zugänge zulassen und dennoch nicht beliebig werden, und Vertrauen zu „neuen“ Verfahren zu fassen.

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