Themenschwerpunkt im Schuljahr 2022/23: More than Bytes - Kulturelle Bildung und digitale Medien

Projekte kultureller Bildung in der Digitalen Grundbildung 

Ab dem Schuljahr 2022/23 ist Digitale Grundbildung ein Pflichtgegenstand an den österreichischen Schulen (SEK I). Projekte kultureller Bildung ergänzen und bereichern den Lehrplan beim Erwerb (digitaler) Medienkompetenz. Die Zusammenarbeit mit Kulturschaffenden unterstützt die kreativen Gestaltungskompetenzen von Schülerinnen und Schülern und fördert kritische Medienreflexion. 

Künstler/innen aller Sparten haben im Rahmen des Themenschwerpunkts Workshopangebote für Schulen entwickelt, die an den Pflichtgegenstand Digitale Grundbildung und dessen Kompetenzbereiche (Orientierung, Information, Kommunikation, Produktion und Handeln) anknüpfen: Vom Erlernen von Audioprogrammen im Rahmen von Hörspielen, Radiobeiträgen oder Podcasts oder der Verwendung von Augmented Reality-Apps über das professionelle Erstellen künstlerischer Videos, der kritischen Reflexion von Mediennutzung sowie der Selbst- und Fremddarstellung in Sozialen Medien bis hin zur Bearbeitung von Themen wie Cybermobbing oder Fake News. 

Hier finden Sie Workshopangebote zum Themenschwerpunkt für die Sekundarstufe 1.

Lehrer/innen können die Workshops bei der Initiative "Kultur:Bildung" das ganze Schuljahr über zur finanziellen Unterstützung einreichen: www.oead.at/kulturbildung

Weitere Informationen zum neuen Pflichtgegenstand Digitale Grundbildung, zu Lehrplan und Qualifizierungsmaßnahmen für Lehrende finden Sie auf der Website des BMBWF 

Evaluierung des Themenschwerpunkts

Einen detaillierten Einblick in das Zusammenspiel von Kultureller Bildung und digitalen Medien gibt die Evaluierung (2021) durch EDUCULT. Diese belegt, dass der Mehrwert der künstlerisch-kreativen Herangehensweise in den Projekten des Themenschwerpunkts v.a. durch den ganzheitlichen, reflexiven und sozialen Charakter des Lernens charakterisiert ist. Kompetenzen der Schüler/innen wurden insbesondere im Bereich der reflexiven Medienkritik und der kreativen Mediengestaltung gefördert und erworben.
Rechts in den Quicklinks finden sich der Evaluationsbericht, die Interne Analyse des Themenschwerpunkts 2019–2021, die qualitative Auswertung von drei Interviews zum Thema "Kulturvermittlung und distance learning" sowie zwei Fachartikel.

Mit dem Themenschwerpunkt "More than Bytes - Kulturelle Bildung und digitale Medien" lädt der OeAD seit Herbst 2019 Lehrer/innen, Schüler/innen, Künstler/innen und Vermittler/innen ein, sich in kulturellen Projekten mit digitalen Medien sowie mit Aspekten der Digitalisierung auseinanderzusetzen. Der Themenschwerpunkt wird im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung durchgeführt und fördert die kreativen Potenziale sowie die kritische Reflexion von Schülerinnen und Schülern aller Schularten und Schulstufen.

In folgenden Angeboten können Sie Projekte zum Themenschwerpunkt realisieren: www.oead.at/ausschreibungen

Weitere (Online-)Workshopangebote und Beratung

Auf der Online-Plattform Angebote von Kulturschaffenden für Schulen finden Sie weitere Angebote zu digitalen Medien, aus verschiedenen Kunstsparten und Regionen, die im Rahmen des Themenschwerpunkts umgesetzt werden können. Das Beratungsteam des OeAD berät Sie gerne und bespricht mit Ihnen Ihre Konzeptideen in allen Kunstsparten.

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  • Architektur:

    ARCHITEKTUR_SPIEL_RAUM_KÄRNTEN (K): Baum-Mensch-Raum  
    Bäume bilden Räume, bieten Lebensraum und gestalten unser Umfeld, sie bieten Schatten, regeln das Klima und strukturieren Landschaften, Verkehrs- und Siedlungsräume. Diese vielfältigen Aspekte werden mit Expert*innen von Architektur-Spiel-Raum-Kärnten und lenaplant erarbeitet.

    Sibylle Bader (W): Wie wir die Welt beschreiben können. Analog, digital, mental.
    Digital Nomads können mit anderen in Echtzeit auf der ganzen Welt in Verbindung sein, aber wie ist das umgekehrt, können wir die ganze Welt durch digitale Medien erleben und erfahren? Wie kann ein (öffentlicher) Raum beschrieben werden, woher kommen unsere Informationen? Gemeinsam mit Sibylle Bader werden diese Fragen im Selbsttest erörtert und die Ergebnisse verglichen.

    Monika Abendstein (T): SPACE PROPERTIES
    Die Schüler/innen finden ihren persönlichen realen oder imaginierten Lieblingsplatz, bauen diesen nach und diskutieren den Entwurf mit Architektur-Experten und -Expertinnen von bilding rund um Monika Abendstein. Aus diesen individuellen Plätzen montiert das Vermittler/innenteam einen kollektiven sozialen Lebensraum.

    Initiative raumschule (W): Breadcrumb Navigation
    Ausgehend vom Motiv des Brotkrümel Streuens in der Märchenwelt entwickeln die Schüler/innen mit Vermittler/innen der Initiative raumschule individuelle Führungen durch private oder öffentliche Räume und erstellen einen Audioguide.

    Bildende Kunst:

    Jeremias Altmann (W): Gemeinschafts-Porträt
    Als gemeinschaftliche Aktion, deren einzelne Teile aufeinander Bezug nehmen, begleitet der Zeichner und Vermittler Jeremias Altmann die Schüler/innen beim Erstellen eines Porträts, in dem sich alle wiederfinden.

    BOUSEK alias Murel Manuel (W): Water-Art. Kunst, die spurlos verschwindet
    Die Schüler/innen gestalten ein Gruppen-Video aus einem vergänglichen Kunstwerk aus Wasser.

    Design:

    Alexandra Assinger (W): Geometrie und Kunst/Design 
    Nach einem Einblick in die Welt der Geometrie in Kunst und Design anhand von Beispielen Abstrakter bzw. Konkreter Kunst entwerfen die Schüler/innen ausgehend von geometrischen Formen Papierobjekte zu einem ausgewählten Thema.

    Claudia Dzengel (W): Kalligrafie & Lettering
    In diesem Online-Seminar der Künstlerin Claudia Dzengel geht es um das analoge Schreiben mit Brush-Pen (Pinselstift) und Fineliner unter Verwendung digitaler Medien für die Kommunikation und die bildliche Übertragung der Arbeiten.

    Claudia Dzengel (W): Unser Alphabet – 2000 Jahre alt und top-aktuell!
    Die Künstlerin Claudia Dzengel vermittelt in dem Online-Seminar Kenntnisse über die Entstehung des Alphabets und unterstützt die Jugendlichen dabei, ihr eigenes zu entwickeln.

    Digitale Medien:

    Alexandra Assinger (W): Stimmklang, Materialsound, Umgebungsgeräusch: Stimmungen auditiv erfahrbar machen 
    Gemeinsam mit der Künstlerin Alexandra Assinger lernen die Schüler/innen Beispiele multimedialer Kunstwerke kennen, experimentieren mit ihren Stimme, dem Klang von Materialien, die sie umgeben und gestalten eigene digitale Klangarbeiten mit dem Tonbearbeitungsprogramm Audacity.

    Stefan Feiner (W): Von Angesicht zu Angesicht?
    Von Gesichtserkennung über die Auseinandersetzung mit Status, Identität und künstlicher Intelligenz bis zur Erstellung eines eigenen Gesichts-Avatars für einen fiktiven Reisepass macht dieser Workshop Gesichter im digitalen Raum zum Thema. 

    Tatia Skhirtladze (W): “Das Medium ist die Botschaft“ (The Medium is the Message)
    Die Schüler/innen verwandeln gemeinsam mit der Künstlerin Tatia Skhirtladze die im digitalen BE-Unterricht eingesetzte Kommunikationsplattform MS Teams zu einem computer- und internetbasierten Kunstproduktions-Werkzeug. Die Software wird zum Medium mit dem sich künstlerische Prozesse erleben lassen.

    kunst & sprache gecko art (W): Smart On Air – Online-Radioproduktionen
    In diesem Online-Projekt der Gruppe gecko art produzieren SchülerInnen Radiobeiträge im "Fern-Modus“ mit ihren Smartphones und übermitteln die Audioaufnahmen an die Programmredaktion des Senders. Dabei kommen Online-Tools wie Videokonferenz, Podcastseite, Login-Bereich und pdf-Guide zum Einsatz.

    Die Bibliothekare (W): Virtual City Exploring with Mary
    Die Schüler/innen werden von der virtuellen Mary auf Expedition in die Stadt geschickt. Aus dem von dort mitgebrachten Bildmaterial entsteht eine Videocollage.

    Elisabeth Lehner (NÖ): Augmented Minds
    Mit Videos und Bildern gestalten die Schüler/innen eine surreale Geschichte, die als Augmented Reality mithilfe von Apps umgesetzt wird.

    Richard Schwarz (T): Eine Website als künstlerisches Material
    Der Künstler Richard Schwarz zeigt, wie eine Website in ihre Einzelteile zerlegt wird und als neues Kunstwerk arrangiert wird.

    Valerie Holfeld und Marlene Jobe (W): Performative Praktiken im digitalen Feld
    Gemeinsam mit den Künstlerinnen Valerie Holfeld und Marlene Jobe beschäftigen sich die Schüler/innen mit der eigenen Selbstdarstellung auf digitalen Plattformen und lernen diese auf spielerische wie performative Weise neu kennen.

    Film/Video:

    Luca Ruhri (W): DIY Sounddesign 
    Schüler/innen transferieren Filmsound zu Zeichnung in Form eines Storyboards. Für diese tonlose Filmszene wird daraufhin eigenständig ein eigenes Sounddesign entwickelt. 

    FC Gloria – Frauen Vernetzung Film (ganz Österreich): See it - Be it! (digial)
    Filmprofis aus verschiedenen Bereichen zeigen, wie man sich digitale Medientechnik zunutze machen kann, um niederschwelliges Einsteigen in Filmwelten zu ermöglichen.

    Shoot your short (W,NÖ,OÖ): Shoot your short – virtueller Filmworkshop
    Eigenständig hergestellte Kurzfilme sind das Ergebnis dieses interaktiven Workshops mit professionellen Filmemachern und -macherinnen.

    Birte Brudermann (W): Trick-my-Film
    Schüler/innen machen gemeinsam mit der Künstlerin Birte Brudermann einen Kurzfilm. Es werden Zeichnungen gestaltet und abfotografiert, Videos erstellt sowie Texte, Musik und Geräusche auf Ton aufgenommen. Die Aufgaben werden mit dem Handy ausgeführt. Regelmäßig finden Treffen auf der schulüblichen digitalen Plattform statt, wo der Film in einem gemeinsamen, transparenten Prozess entsteht.

    Literatur:

    Saskia Haag (W): cut and paste
    Gemeinsam mit der Literaturvermittlerin Saskia Haag setzen sich die Kinder mit schriftlicher Kommunikation in analoger und digitaler Form auseinander.

    Willy Puchner (W): Mein Kater Tiger
    Stell dir vor, du bist eine Katze… Gemeinsam mit dem Zeichner und Autor Willy Puchner lernen die Schüler/innen Leben, Sorgen, Wünsche und die Träume von Kater Tiger kennen, zeichnen selbst eine Katze und schreiben einen Text.

    Musik:

    Barbara Pölzleithner (W, NÖ, OÖ, ST): Let’s go classic! 
    Mit der Musikvermittlerin Barbara Pölzleithner und der Musikvermittlungsapp hublz setzen sich die Schüler/innen selbst mit ihrem Smartphone interaktiv mit der Persönlichkeit und deren Musikwerken auseinander.

    Christine Piswanger-Richter (W, NÖ, OÖ, ST): „Muse, küss mich!“ 
    Was inspiriert KomponistInnen? Laute, Farben und Gerüche der Natur oder der Stadt, persönliche Stimmungen: Die Teilnehmer/innen machen sich gemeinsam mit der Musikvermittlerin Christine Piswanger-Richter auf die Suche nach kreativitätsfördernden Inspirationsquellen. 

    Roberta Lazo Valenzuela (NÖ): Composing the Everyday
    Die vielseitige Künstlerin und Komponistin Roberta Lazo Valenzuela bietet praxisbezogene Einblicke in das spannende Klang-Universum der zeitgenössischen Musik. Mit selbsterstellten Geräuschen und Klangbildern gestalten die Jugendlichen, von der Künstlerin unterstützt, ihre eigene Komposition.

    Veronika Großberger (W/NÖ): Villa Wunder
    Mit den Klängen von Alltagsgegenständen komponieren die Kinder ein Stück, das von der Musikvermittlerin Veronika Grossberger zu einem Soundfile zusammengebaut wird.

    Sebastian Frisch (OÖ): Hörwelten
    Mit der Wahrnehmung von Klängen und Nicht-Klängen, den sinnlich erfahrbaren Geräuschen in unserer Umgebung setzen sich die Schüler/innen im Workshop des Klangkünstlers Sebastian Frisch auseinander.

    Radio:

    Carla Stenitzer / Radiofabrik (S): Mein Smartphone.
    Mein Radiostudio Unterstützt von der Radiomacherin Carla Stenitzer kreieren die Schüler/innen eigene Audiospots.

    Tanz:

    Michaela Illetschko (W): Körperwahrnehmung im digitalen Raum
    Das gemeinsame Tanzen in den eigenen Räumen, verbunden via Zoom, unterstützt die Choreografin Michaela Illetschko mit Tutorials, Diskussionsrunden und Online-Sprechstunden, um ein persönliches Vertrauensverhältnis zu den Schüler/innen aufzubauen.

    Annemarie Papp (W): Moderner Tanz Online/Offline/Live – wir probieren was Neues aus
    Der Workshop der Tänzerin Annemarie Papp ist ein Experimentieren mit unterschiedlichen digitalen Medien und Modern bzw. und Urban Dance, bei dem die SchülerInnen mit Videosequenzen arbeiten.

    Gabriele Seeleitner-Siffert (B): DisTanz- #connectthroughdance
    Die SchülerInnen gestalten mithilfe der Choreografin Gabriele Seeleitner einen digitalen Kettenbrief in Form eines getanzten Video-Clips. Dadurch entdecken sie die eigene Tanzsprache und das Gemeinschaftsgefühl wird gestärkt.

    Katharina Weinhuber (W/NÖ): Tanzfilm (GETRENNT - ZUSAMMEN)
    Die Choreografien und Filmemacherin Katharina Weinhuber entwickelt mit den Kindern Tanzszenen, die auf Videos festgehalten werden und von ihr zu einer gemeinsamen Performance zusammengebaut werden.

    Brigitte Wilfing (W): „Voyager, lande auf der Erde!“
    In realen und imaginären Reisen auf die Erde beschäftigen sich die Jugendlichen gemeinsam mit der Choreografin Brigitte Wilfing mit dem Boden unter ihren Füßen. Sie kreieren Videominiaturen aus Text-, Song- und Bewegungsfragmenten.

    Theater:

    Lino Kleingarn (W): "Level Up!"
    Ein Videospiel-Theater Die Theatergruppe Artig um Lino Kleingarn entwickelt mit den Schüler/innen ein interaktives Stück, indem sie sowohl Darsteller/innen, als auch Publikum sind.

    Nicole Titus (T): Meine Stadt, Social Media und ich
    Die Theaterpädagogin Nicole Titus unterstützt die Schüler/innen beim Erforschen ihrer virtuellen und realen Umgebung, beim Drehbuchschreiben und Film daraus machen.

    Peter Spindler (W): Zoombie Stories – Der Computer als Bühne
    Gemeinsam mit dem Theaterpädagogen Peter Spindler gehen die Schüler/innen der Frage nach, was eine gute Geschichte ausmacht und lernen dabei unterschiedliche Online-Tools kennen.

    Melika Ramic (W): Stimmlabor und Hörspielfabrik
    Schüler/innen erproben mit der Theaterregisseurin und Theaterpädagogin Melika Ramic nicht nur Aussprache, Artikulation und Lautstärke der eigenen Stimmen, sondern auch deren kreative Einsatz und synchronisieren gemeinsam Bildgeschichten oder Comics.

Begleitinformation für Schulprojekte

Die Begleitinformation, die rechts in den Quicklinks zum Download zur Verfügung steht, gibt Lehrpersonen aller Schularten sowie Künstlerinnen und Künstlern bzw. Kulturvermittlerinnen und Kulturvermittlern aller Sparten Hilfestellungen und Tipps zur Gestaltung von Workshops und Projekten im Rahmen des Themenschwerpunkts.

Austauschtreffen, Diskussionsforen und Veranstaltungen

Begleitend zum Themenschwerpunkt finden Austauschtreffen und Diskussionsforen statt. Im April 2019 diskutierten rund 100 Lehrkräfte, Künstler/innen, Kulturvermittler/innen und Vertreter/innen von NGOs im Rahmen der europäischen Tagung "More than Bytes – Tagung zur kulturellen und digitalen Bildung" in Wien. Im November 2019 fand SPOT ON 10 "more than bytes – Schule: digital – angewandt - kreativ" im Dschungel Wien statt. Im Jänner 2021 startete  die siebenteilige Online-Veranstaltungsreihe "Online-Formate in der Kulturvermittlung" für Vermittlerinnen und Vermittler, Künstler/innen und Lehrer/innen, in der Methoden und Möglichkeiten der digitalen Kulturvermittlung vorgestellt und ausprobiert wurden.