Ukraine

Länderkarte Ukraine © OeAD/OeAD

Hauptstadt: Kyjiw
Landesfläche: 603.700 km²
Einwohneranzahl: 46,81 Mio.
Amtssprache: Ukrainisch

Webtipps:

Ministerium für Bildung und Wissenschaft der Ukraine
Regierungsportal der Ukraine
Bildungsabteilung der Regionalverwaltung Odesa
Akademie für Lebenslanges lernen Odesa
Universität für Bildungsmanagement Kyjiw (UMO)

Odesa

Das OeAD-Kooperationsbüro Odesa (derzeit Uzhgorod) unterstützt im Auftrag des BMBWF die Bildungskooperation mit der Ukraine im voruniversitären Bereich. In enger Zusammenarbeit mit dem ukrainischen Ministerium für Bildung und Wissenschaft und Institutionen der Fort- und Weiterbildung von Lehrpersonen und schulischen Leitungspersonen implementiert das OeAD-Kooperationsbüro Odesa (derzeit Uzhgorod) Bildungsprojekte zur Unterstützung nachhaltiger Bildungsreformen.

Schwerpunkte:

  • Qualitätsentwicklung und Schulmanagement
  • Inklusive Pädagogik – gemeinsames Lernen
  • Digitalisierung in der Lehre
  • Förderung des nationalen und internationalen Bildungsdialogs in Kooperation mit dem ukrainischen Bildungsministerium

Beispiele:

Psychologische Unterstützung in schwierigen Zeiten

Seit unmittelbar nach Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine werden eine Vielzahl an Maßnahmen im Bereich der psychologischen Unterstützung sowie der Krisenintervention gesetzt.

Ziel ist dabei, unsere ukrainischen Partnerinnen und Partner im Bildungsbereich in der Krise zu unterstützen und sie im Umgang mit traumatisierten Kindern zu sensibilisieren. Es wurden bislang zwölf Webinare (Krisenintervention, psychologische Erste Hilfe sowie Burnout-Prävention für Lehrende, Schulpsycholog/innen sowie Direktor/innen) angeboten, ein Fachbuch zur psychologischen Betreuung geflüchteter Menschen (Dr. Barbara Preitler – „An ihrer Seite sein“) übersetzt, davon 7.000 Exemplare gedruckt und ukraineweit kostenlos zur Verfügung gestellt, Schulungsvideos sowie psychoedukative Booklets übersetzt und angeboten. Darüber hinaus wurden im Herbst 2022 Präsenzseminare für Schulpsycholog/innen zu diesem Thema in Uschhorod organisiert. 2023 werden zusätzlich für Lehrpersonen und Schulleiter/innen Webinare zum Thema Burn-Out Prävention angeboten.

Zum Youtube-Kanal

 

Safe Space – Emotionale Unterstützung für Lehrer/innen und professionelle Weiterentwicklung

"Safe Space" wurde als Reaktion auf die psychologischen Folgen des russischen Angriffskriegs im Pflichtschulbereich konzipiert. Das Projekt zielt darauf ab, dass Lehrende in erster Linie selbst erlernen, mit den neuen, durch den Krieg verursachten, mentalen Herausforderungen in ihrem beruflichen Kontext umzugehen. Darüber hinaus erlernen sie die Kompetenz, ihre Schüler/innen psychologisch sowie emotional besser betreuen zu können. Schlussendlich stellt das Programm sicher, dass Lehrende Kinder mit Symptomen besonderer psychologischer Belastung identifizieren können, mit Hilfe von Gruppendynamiken in die Klasse einbinden, Suizidprävention gestalten sowie offene Dialoge mit Kindern, Eltern und Lehrenden organisieren können.

"Safe Space" wird in enger Kooperation mit zwei ukrainischen Partnerinstitutionen durchgeführt: der Nationalen Universität Kyiver Mohyla Akademie sowie dem Staatlichen Dienst für Bildungsqualität. Zunächst werden 40 Schulpsycholog/innen als Multiplikator/innen der "Safe Space-Methode" ausgebildet. Im Anschluss daran schulen sie 5.000 Lehrpersonen aus der gesamten Ukraine in der Methode. Die Durchführung erfolgt Großteils online, begleitet von zwei Präsenzveranstaltungen in der Ukraine.

 

Digitalisierung

Das Ziel des Projektes liegt in der raschen und unkomplizierten Unterstützung von Lehrer/innen im online Unterrichten. Zehn Lehrer/innen und fünf Mentor/innen der Fächer Physik, Biologie, Mathematik, Ukrainisch sowie Englisch erstellen unter Anleitung einer Expertin für Digitalisierung des Schulwesens insgesamt 100 online Musterstunden zur Umsetzung des Curriculums und verwenden die in der Ukraine gängigsten digitalen Applikationen. Im Anschluss daran werden Fortbildungen zur Umsetzung der konzipierten Einheiten in 50 Webinaren (zehn pro Fach) angeboten und für ein Zielpublikum von ca. 600 Fachlehrer/innen durchgeführt.

 

Leadership und Management in Krisenzeiten

Aufbauend auf vorherigen Projekten unterstützen wir unsere langjährigen Projektpartner/innen (Lehrerfortbildungsinstitute in der Ukraine und deren Mitarbeiter/innen im Bereich Leadership und Management) auch während der herausfordernden Zeit des Krieges in ihrer Arbeit mit Schulleitungen. Führungskräfte benötigen derzeit extrem flexible Krisenmanagementkompetenzen und müssen parallel dazu ihre Mitarbeiter/innen emotional stützen sowie motivieren.

Unsere Zielsetzung besteht darin, in erster Linie das bestehende Projektteam aus 22 Dozent/innen für Leadership und Management im Umgang ihrer Institutionen mit dem Krieg zu unterstützen. In einem weiteren Schritt sollen Elemente und Erfahrungen aus den interdisziplinären Trainings in das Fortbildungsangebot der teilnehmenden Lehrerfortbildungsinstitute aufgenommen werden. Dazu werden zwei Präsenztermine in Uschhorod sowie drei Webinare angeboten.

Schulleitungen profitieren somit zukünftig von den getroffen Maßnahmen vor allem in den Bereichen: Krisen- und Personalmanagement, Burnout-Prävention, Entscheidungsfindung, Vorbereitung auf die Übergangsphase nach dem Krieg, Entwicklung von gesunden Organisationen, Visions- sowie Strategieentwicklung und Changemanagement in Extremsituationen. 

 

Unterstützung des Lehrerfortbildungsinstitut in Transkarpatien in der Entwicklung inklusiver Bildung

Ein weiterer Kooperationsschwerpunkt liegt in der Förderung der inklusiven Schulbildung in der Oblast Transkarpatien. Grundlegend beschäftigt sich u.a. die ukraineweite Reform der "Neuen Ukrainischen Schule" bereits seit 2018 mit der Einführung und Entwicklung von inklusiver Bildung und individuellen Bildungslaufbahnen.

Daher wird das Ziel verfolgt, mittels mehrerer mehrtägiger Seminare mit Expertinnen und Experten der Pädagogischen Hochschule Oberösterreich vor Ort in Uschhorod, die Entwicklung der inklusiven Bildung in der Oblast Transkarpatien zu fördern. Die Veranstaltungen richten sich an Mitarbeiter/innen von inklusiven Ressourcenzentren, Lehrer/innen in inklusiven Schulen sowie an Spezialist/innen für Inklusion des transkarpatischen Lehrerfortbildungsinstituts. Der Fokus wird hierbei auf die Entwicklung von individuellen Förderplänen, Berufsorientierung, Demokratiepädagogik, Kooperationsformen zwischen Kindergarten und Schule, inklusive Schulentwicklung sowie TEACCH – SoKo für alle SchülerInnen gelegt.

Im Zuge dieses Projektes wurde gemeinsam ebenso ein sogenanntes Ressourcenzimmer an dem Institut für postgraduale pädagogische Studien in Transkarpatien eingerichtet. Dieser Raum dient in erster Linie dem Training und der Fortbildung von Lehrer/innen, Psycholog/innen sowie Pädagogen/innen. Anhand neuester Ausstattung wird veranschaulicht, wie man die sensorischen Fähigkeiten von Kindern mit besonderen Bedürfnissen im Unterricht trainieren und verbessern kann. In weiterer Folge soll der Raum auch für Eltern und ihre Kinder zugänglich gemacht werden.