Round Table Higher Education Global (Round Table - BZA)

Tagung Runder Tisch Hochschulbildung Global © Eva Müllner


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Der Runde Tisch hat sich im Oktober 2012 von „Runder Tisch Bildungszusammenarbeit“ in "Runder Tisch Hochschulbildung Global“ umbenannt.

Der Runde Tisch Hochschulbildung Global ist ein überparteilicher, fach- und ressortübergreifender Zusammenschluss von einem Dutzend öffentlicher und zivilgesellschaftlicher Einrichtungen, darunter vier Bundesministerien, Wissenschaftsinstitutionen, Dachorganisationen und Service-Einrichtungen.

Der Runde Tisch Hochschulbildung Global hat sich zur Aufgabe gestellt, die entwicklungspolitische Dimension in der Internationalisierung der Hochschulen in Österreich herauszuarbeiten, zu dokumentieren und zu stärken.

Mitglieder

Vertreterinnen und Vertreter von (Stand Nov. 2022):

AAI Salzburg | Afro-Asiatisches Institut Salzburg

BMAW | Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft

BMBWF | Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung

BMEIA | Bundesministerium für Europäische und Internationale Angelegenheiten

BMI | Bundesministerium für Inneres

BOKU | Universität für Bodenkultur

FHK | Österreichische Fachhochschul-Konferenz

KOO | Koordinierungsstelle der Österreichischen Bischofskonferenz für internationale Entwicklung und Mission

OeAD-GmbH | Agentur für Bildung und Internationalisierung

ÖFSE | Österreichische Forschungsstiftung für Internationale Entwicklung

ÖH/Bundesvertretung | Österreichische Hochschüler_innenschaft

ÖPUK | Österreichischen Privatuniversitäten Konferenz

RÖPH | Rektorinnen- und Rektorenkonferenz der österr. Pädagogischen Hochschulen

UNIKO | Österreichische Universitätenkonferenz

VWU | Vorstudienlehrgang der Wiener Universitäten

(International Welcome Center / Universität Linz)

 

Die Mitglieder werden von ihrer Organisation/Einrichtung entsandt. Ihre Mitwirkung am RT HS-Bildung Global erfolgt im Rahmen ihres beruflichen Aufgabenfeldes. Darüber hinaus ist auch ehrenamtliche Mitarbeit möglich bzw. willkommen. Wenn ein Mitglied verhindert ist, kann eine Vertretungsperson an der Sitzung teilnehmen. Über die Aufnahme neuer Mitgliedsorganisationen wird im Rahmen von Sitzungen beraten. Sollte es zu keinem konsensuellen Ergebnis kommen, wird von den anwesenden Mitgliedern abgestimmt (pro Mitgliedsorganisation eine Stimme). Für die Aufnahme neuer Mitgliedsorganisationen ist eine einfache Mehrheit erforderlich. Stimmübertragungen sind nicht möglich.

Modus Operandi

Vorsitz, Vorsitz-Stellvertretung und Koordination

Den Vorsitz bei den Sitzungen übernimmt ein Vertreter/eine Vertreterin aus dem Hochschulbereich. Ein Stellvertreter/eine Stellvertreterin ebenso wie ein Koordinator/eine Koordinatorin  wird aus dem Kreis der Mitglieder bestellt.

Im Falle der Vakanz einer Funktion unterbreitet der/die Vorsitzende und/oder der/die stellvertretende Vorsitzende und/oder die Koordinations-Person den Mitgliedern einen personellen Vorschlag. Die Zustimmung der Mitglieder erfolgt konsensuell ohne formelle Abstimmung. Sollte es zu keinem konsensuellen Ergebnis kommen, wird von den anwesenden Mitgliedern abgestimmt (pro Mitgliedsorganisation eine Stimme). Für die Bestellung ist eine einfache Mehrheit erforderlich. Stimmübertragungen sind nicht möglich.

Jede*r Vertreter*in einer Mitgliedsorganisation ist stimmberechtigt (pro Organisation eine Stimme). Der/die Vorsitzende ist ebenfalls stimmberechtigt, sofern sie nicht ohnehin einer Mitgliedsorganisation angehört. Dasselbe gilt für die Koordinationsperson.

Commitment der Mitglieder

Der RT HS-Bildung Global ist ein freiwilliger Zusammenschluss und wird als solcher vom Engagement und vom Interesse aller Mitglieder getragen. Diese Form von Selbstverpflichtung/Commitment umfasst die Aufgabe, Themen und Anliegen des RT HS-Bildung Global, insbesondere Sitzungsergebnisse und Arbeitsvorhaben, in das eigene Tätigkeitsfeld zurückzutragen und weiter zu verfolgen. Umgekehrt werden Themen und Anliegen der eigenen Einrichtung in den RT HS-Bildung Global eingebracht.

Die Mitglieder nehmen an den Sitzungen teil, kommunizieren die Inhalte (Fragen, Problemstellungen, Diskussionsergebnisse etc.) innerhalb ihres Wirkungsbereiches, bringen Informationen (Berichte) und Themenstellungen ein und beteiligen sich nach Maßgabe ihrer Möglichkeiten und Interessensfelder an einzelnen Arbeitsvorhaben und Projekten.

Sitzungen

Die Sitzungen finden zwei Mal im Jahr statt. Im Falle besonderer Thematiken oder besonderer Dringlichkeiten können weitere Sitzungen von der/dem Vorsitzenden in Abstimmung mit der/dem stellvertretenden Vorsitzenden und der Koordinationsperson einberufen werden.

Die inhaltliche Detail-Ausrichtung der Sitzungen, die Erstellung der Tagesordnungen sowie die Planung konkreten Arbeitsvorhaben obliegt der/dem Vorsitzenden in Abstimmung mit der/dem stellvertretenden Vorsitzenden und der Koordinationsperson bzw. jenen Mitgliedern, die inhaltliche Wünsche einbringen. In der Regel werden prospektive Themen in den Sitzungen besprochen.

Die Sitzungen werden von dem/der Vorsitzenden, im Falle der Verhinderung von dem/der stellvertretenden Vorsitzenden geleitet.

Für die Sitzungsvorbereitung, die Einladung und alle anderen organisatorischen Arbeiten ist die Koordinationsperson zuständig. Sie steht in engem Austausch mit dem/der Vorsitzenden und dem/der stellvertretenden Vorsitzenden sowie (nach Wunsch/Bedarf) mit den Mitgliedern.

In Ausnahmefällen und wenn mehr als die Hälfte der Mitglieder zustimmt, können Sitzungen online stattfinden (per e-mail und/oder mit online-meeting-tools).

Ergebnisprotokoll
Die Sitzungen werden von der Koordinationsperson protokolliert. Der Entwurf des jeweiligen Ergebnisprotokolls wird von den Mitgliedern gegengelesen. Das finale Ergebnisprotokoll samt Beilagen (z.B. Kurzpräsentation, Handouts etc.) wird zeitgerecht vor der folgenden Sitzung übermittelt. Allfällige Korrekturen/Ergänzungen können spätestens bei der Folgesitzung unter dem TOP „Protokoll der letzten Sitzung“ eingebracht werden.

Die Ergebnisprotokolle der Sitzungen bilden die Arbeitsgrundlagen des RT HS-Bildung Global.

Arbeitsgruppen
Für einzelne Themen bzw. Arbeitsvorhaben können Untergruppen aus dem Kreis der Mitglieder gebildet werden. Dies erfolgt im Rahmen einer Sitzung. Über die Arbeit dieser Untergruppen wird in den Sitzungen laufend berichtet.

Zur Geschichte

Das Kontaktkomitee Studienförderung Dritte Welt (KKS) war eine gemeinsame Diskussions-, Meinungsbildungs- und Aktionsplattform aller mit Fragen der Studienförderung und Bildungszusammenarbeit befassten Stellen in Österreich. Das 1965 gegründete Gremium war das älteste entwicklungspolitische Gremium Österreichs.

Ein Leitbild regelte die Ziele und die Arbeitsweise des KKS und machte das KKS-Handeln nach Außen hin transparent. Im Laufe seiner Aktivitäten gelang es dem KKS, zwanzig einzelne Projekte durchzuführen und erfolgreich abzuschließen.

Das KKS löste sich Ende November 2011 mit einem entsprechenden Beschluss seiner Generalversammlung selbst auf, um Raum für weitere Initiativen in einem stark veränderten entwicklungspolitischen Umfeld zu geben. Zum Zeitpunkt seiner Auflösung zählte das KKS 23 institutionelle Mitglieder, die das Gremium lange Jahre begleitet hatten.

Das Leitungsgremium des KKS setzte sich in der letzten Funktionsperiode bis Dezember 2011 aus folgenden Personen zusammen:

  • Vorsitz: Nikolaus Heger (Afro-Asiatisches Institut in Wien)
  • Weitere Mitglieder: Elke Stinnig (OeAD), Dr. Norbert Koppensteiner (MA Programm Peace Studies Innsbruck)

Ab dem Jahr 2006 entwickelte sich ein weiterer Arbeitsschwerpunkt des KKS: das Verfassen von Positionspapieren zur Bildungszusammenarbeit im Kontext der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit und ihre Diskussion im Rahmen von entsprechenden Tagungen.

Diese Aktivität wurde vom "Runden Tisch Bildungszusammenarbeit" übernommen, der den KKS-Aktivitäten entsprang und inzwischen als eigenständiges Gremium tätig ist. Im Frühjahr 2012 wurde das dritte Positionspapier herausgegeben und im Rahmen einer Tagung diskutiert. Im Oktober 2012 erfolgte die Umbennung in "Runder Tisch Hochschulbildung Global".

Tagung 2018: Wissenschaft im Wandel

Die 17 UN-Nachhaltigkeitsziele (SDGs) bieten seit September 2015 einen globalen politischen Rahmen für sozial-ökologische Transformationen. Wie die Hochschulen aktiv diesen nachhaltigen Wandel der Gesellschaft mitgestalten können, diskutierten über 100 Teilnehmer/innen aus Forschung und Lehre, Hochschulverwaltung, den Ministerien sowie der Zivilgesellschaft. Das Fazit der Konferenz lautet, dass für vernetztes und ganzheitliches Lehren und Forschen Freiräume, längerfristige Förderstrukturen, aber auch Mut und Zivilcourage aller Beteiligten nötig ist.

Universitäten als Innovationsmotor

Damit Hochschulen zu Triebfedern des sozialen Wandels werden, braucht es zunächst einen Paradigmenwechsel an den Hochschulen selbst hin zu einem integrierten, systemischen und transformativen Ansatz sowie einen verstärkten Dialog mit allen gesellschaftlichen Akteur/innen. Im Bereich der Forschung müssen die Förderstrukturen neu gedacht werden. Nicht nur die Anzahl der Publikationen, sondern die gesellschaftliche Wirksamkeit soll berücksichtigt werden. Außerdem braucht es Freiräume, um über die komplexen Fragen nachdenken zu können und vernetzt zu forschen. Zudem sollten die SDGs stärker in den Curricula verankert werden.

Zusammenarbeit mit dem globalen Süden

Die Referent/innen forderten kritisches Denken und das Aufzeigen und die transparente Verhandlung von Machtstrukturen. Dabei wurden auch die Berührungspunkte der Nachhaltigkeitsbildung und der Entwicklungszusammenarbeit diskutiert. Die Grundfrage dabei ist, so Andreas Obrecht vom OeAD, der die Veranstaltung mitorganisiert hat: „Wie schaffen wir es, Bildung und Wissenschaft so neu zu denken, dass die europäische Hegemonie nicht fortgeschrieben wird und eine Zusammenarbeit mit dem globalen Süden auf Augenhöhe stattfindet?“

Hochschulen im Dialog mit der Gesellschaft

Ministerien und Fördergeber sowie die Hochschulen müssten neue Kooperationen finden, „es braucht neue Freiräume und Habitate, aber auch den Mut zur Veränderung – einerseits Empowerment und andererseits Offenheit aller Beteiligten“, fasst Konferenzorganisatorin Andrea Höltl von der Donau-Universität Krems zusammen. Die Wissenschaft müsse dafür auch die Partizipation aller Akteur/innen der Gesellschaft aktiv fördern. Für diesen Dialog spielen insbesondere die Studierenden eine wichtige Rolle als Multiplikator/innen jetzt und in der Zukunft.

Breite Allianz für Nachhaltigkeit

Veranstalterin der Konferenz "Wissenschaft im Wandel" war die Allianz Nachhaltiger Universitäten in Kooperation mit der Österreichischen Forschungsstiftung für internationale Entwicklung, dem Runden Tisch Hochschulbildung Global, der Österreichischen Fachhochschulkonferenz sowie dem OeAD.

Artikel über die Ergebnisse der Konferenz in der Zeitschrift GAIA - Ecological Perspectives for Science and Society.

Podcast zur Konferenz "Wissenschaft im Wandel": Allianzen und Impulse für nachhaltige Entwicklung. Im Rahmen der Sendereihe "Welt im Ohr".

Weitere Informationen

Die Internationalisierung österreichischer Universitäten und Fachhochschulen ist ein selbstverständliches hochschulpolitisches Ziel geworden. In diesem Kontext auch entwicklungspolitische Fragestellungen zu berücksichtigen, ist das zentrale Anliegen des Runden Tisches Hochschulbildung Global.

Wie steht es um die Bedeutung entwicklungspolitischer Maßnahmen an Österreichs Hochschulen? Wie viel Bewusstsein für Entwicklungspolitik steckt in aktuellen Internationalisierungsaktivitäten? Was ist der Mehrwert entwicklungspolitisch relevanter Aktivitäten? Was sind die Herausforderungen?

Die Tagung möchte auf der Grundlage des aktuellen Berichtes des Runden Tisches Hochschulbildung Global

  • über bestehende entwicklungspolitisch relevante Aktivitäten der Hochschulen informieren.
  • anregen, wie entwicklungspolitische Aspekte in Lehre und Forschung gestärkt, weiter entwickelt und kohärenter gestaltet werden könnten.
  • den Anstoß geben, die Internationalisierungsstrategien und hochschulpolitischen Zielsetzungen um die entwicklungspolitische Dimension zu erweitern.

Zielgruppen sind alle mit dem Thema befassten, betroffenen und/oder interessierten Personen

  • von Universitäten und Fachhochschulen: EntscheidungsträgerInnen, MitarbeiterInnen (Lehre, Forschung, Verwaltung) und Studierende.
  • von Service-Einrichtungen / Dachorganisationen / Ministerien / NGOs.

Dokumentation- Vorträge und Berichte

Eröffnungsreferat:

Ist Entwicklungspolitik den österreichischen Hochschulen zumutbar? (Michael Obrovsky)

Bericht des Runden Tisches BZA 2012:

Einleitung zur Präsentation des Positionspapiers 2012 (Andreas Obrecht)

Bericht des RT BZA - ausgewählte Aspekte (Atiye Zauner und Margarete Kernegger)

Drei Beispiele für Hochschulkooperationen mit entwicklungspolitischer Relevanz:

Wissen & Wissensschaffung am Beispiel städtischer Abfallwirtschaft in Uganda (Jakob Lederer)

Joint Efforts - Mutual Benefit: Wissenschaftskooperation mit Ostafrika (Helmut Spitzer)

Kooperation zur Verbesserung der Lehre an Hochschulen in Lateinamerika (Maria Wurzinger)

Referat:

Not So Close to Harmony - Cooperation Modalities to Strengthen Higher Education and Research in Developing Countries (Ad Boeren)

Workshop - Shared Learning, Shared Research Practice, Shared Knowledge Experiences and Suggestions:

Capacity building through scholarships (Lemlem Behailu)

Capacity development (Ad Boeren)

Views/Experiences on the Prosowo Project (Elijah Ndungu)

University/International Relation Office's point of view (Margarita Calderón-Peter)

Workshop: Was kann das Diversity-Konzept für die Weiterentwicklung der Hochschulen im Sinne der entwicklungspolitischen Relevanz und der Studierenden aus Entwicklungsländern leisten?

Versuch, eine vielschichtige Erfahrung in Worte zu fassen (Margarete Kernegger)

Gender & Diversity Management an der FH Campus Wien

Workshop: Wie kann die entwicklungspolitische Dimension an Hochschulen besser verankert werden?

Dokumentation zum Workshop (KOO)

Bericht

Eindrücke und Perspektiven zur Tagung aus der Sicht des Runden Tisches (Heidi Esca-Scheuringer)

Addendum

Umsetzung des Diversity Konzepts an Hochschulen (Margrit E. Kaufmann) - Wegen Krankheit konnte dieser Vortrag bei der Tagung nicht gehalten werden.

Bericht zur Tagung auf der Webseite des Paulo Freire Zentrums