Republik Moldau

Republik Moldau © OeAD/OeAD

Hauptstadt: Chişinău
Landesfläche: 33.843,5 km2
Einwohneranzahl: ca. 2,6 Mio
Amtssprache: Rumänisch

Webtipps:

Regierung

Ministerium für Bildung und Forschung

Nationales Zentrum für Psychopädagogische Assistenz

 

Chişinău


Das OeAD Kooperationsbüro in Chişinău besteht seit November 2003. Gemeinsam mit dem moldauischen Bildungsministerium und Organisationen vor Ort führt es Projekte zur Verbesserung der Qualität der beruflichen Bildung und der Stärkung inklusiver Bildung in der Republik Moldau durch. Seit dem Kriegsausbruch in der Ukraine im Frühjahr 2022 engagiert sich das OeAD Kooperationsbüro außerdem in der psychosozialen Unterstützung von Flüchtlingskindern und deren Integration in den Schulalltag.

Schwerpunkte:

  • Inklusive Bildung
  • Berufsbildung
  • Unterstützung der schulischen Integration von ukrainischen Kindern/Jugendlichen


Beispiele:

I-VET – INKLUSIVE BERUFSBILDUNG
(Laufzeit: 2018-2023)

Inklusive Bildung ist fest in den Strategien und der nationalen Gesetzgebung der Republik Moldau verankert. Um die Umsetzung der strategischen Vorgaben im Bereich der inklusiven Bildung zu unterstützen, wurden in den letzten Jahren institutionelle Unterstützungsstrukturen geschaffen, vor allem die Psychopädagogischen Assistenzzentren (SAPs), die in jedem Bezirk tätig sind und allgemeinbildende Schulen in der Umsetzung von inklusiver Bildung unterstützen. Das Projekt I-VET geht einen Schritt weiter und unterstützt das moldauische Bildungsministerium bei der Einführung inklusiver Berufsbildung und der Erarbeitung der entsprechenden gesetzlichen Rahmenbedingungen. Anhand von neun Pilotschulen wurden erfolgversprechende Ansätze der inklusiven Berufsbildung und deren Umsetzbarkeit erprobt. Diese Schulen verfügen nun über die notwendigen Kompetenzen, um einen inklusiven Bildungsprozess zu planen und umzusetzen. Darüber hinaus wurde in enger Kooperation mit allen relevanten Stakeholdern die Entwicklung der rechtlichen Rahmenbedingungen unterstützt. Nicht nur wurden klare Regelungen zum Übergang zwischen Allgemeinbildung und Berufsbildung geschaffen, auch wurden methodisch-didaktische Grundlagen gesetzlich verankert und die Möglichkeit der Individualisierung von Lehrplänen und der Berufsausbildung mit Teilqualifizierung geschaffen. Schulpsychologinnen und -psychologen an sieben Centers of Excellence wurden zu Trainerinnen und Trainern im Bereich inklusive Bildung ausgebildet und befähigt Weiterbildungen für alle berufsbildenden Institutionen anzubieten. In der derzeitigen Projektphase werden die SAPs und deren koordinierende nationale Stelle in ihrer Rolle als Unterstützungsstruktur mit den notwendigen fachlichen Kompetenzen und Instrumenten ausgestattet, um berufsbildende Schulen, Lehrpersonen, Studierende und Eltern am Übertritt in und während der Berufsausbildung zu beraten und zu begleiten.

Direkte Zielgruppen:

  • Ministerium für Bildung und Forschung, Abt. Berufsbildung (5 Personen)
  • Alle 89 Berufsschulen und Colleges, inkl. Lehrpersonal und Schulleitungsteams
  • 35 Psychopädagogische Assistenzzentren in allen Regionen (60 Personen)
  • Nationalen Koordinationsstelle der Psychopädagogischen Assistenzzentren (5 Personen)
  • Schulpsychologinnen und Unterstützungslehrkräfte an 7 CoE (20 Personen)
  • AMS in allen 35 Regionen (70 Personen)

Indirekte Zielgruppe:

  • 819 Jugendliche mit SEN an allen 89 BBI in der Republik Moldau im Schuljahr 2021/2022

 

MFC – MANAGEMENT FOR CHANGE
(Laufzeit: 2020-2023)

Der Regierungsbeschluss zur finanziellen und wirtschaftlichen Autonomie der berufsbildenden Institutionen vom 1. Oktober 2018 eröffnet neue Handlungsspielräume für das VET-Schulmanagement wie Einkommensgenerierung und die eigenständige Verwaltung von Ressourcen. Die dadurch ermöglichten Freiheiten stellen das Schulmanagement jedoch auch vor neue Herausforderungen. Prozesse, die zuvor staatlich reguliert waren, bedürfen nun eines effektiven und zielgerichteten Managements, um das schulische Potenzial voll ausschöpfen zu können und eine qualitätsvolle Schulentwicklung zu ermöglichen. Das Projekt "MFC – Management for Change" setzt sich daher zum Ziel, in Kooperation mit Expertinnen und Experten der PH Niederösterreich ein Weiterbildungsangebot für VET-Management-Teams zu entwickeln, das auf die aktuellen Bedürfnisse und Herausforderungen an den berufsbildenden Institutionen eingeht und diese in ihrer Arbeit stärkt. Drei moldauische Centers of Excellence sollen in den Bereichen Leadership, Change-Management und Quality Assurance geschult werden.  Eine begleitende Toolbox mit praktischen und theoretischen Beiträgen ergänzt das Angebot.

Direkte Zielgruppe:

  • 3 Centers of Excellence (Bauwesen, Lebensmittelverarbeitung, Wirtschaft), je 4 Personen

 

COOP-NET – KOOPERATIONSNETZWERKE DER MOLDAUISCHEN CENTERS OF EXCELLENCE
(Laufzeit: 2021-2023) 

Berufsbildung zur Verbesserung der Arbeitsmarktchancen junger Menschen ist für die Entwicklung der Republik Moldau eine Priorität.  Mit internationaler Unterstützung, unter anderem durch den OeAD, wurden in den letzten Jahren rechtliche Rahmenbedingungen geschaffen, welche Reformprozesse im VET-Sektor eingeleitet haben. Eine zentrale Maßnahme im Rahmen der Reform des Berufsbildungssektors war die Schaffung der Centers of Excellence im Jahr 2015. Elf dieser Zentren (ehemalige Kollegs und Berufsschulen) übernehmen nun eine Führungsrolle in ihrem Fachbereich. Sie sind unter anderem dafür verantwortlich, die Aktivitäten der ihnen zugeteilten Berufsbildungsinstitutionen zu koordinieren, sie methodisch zu unterstützen und das Personal weiterzubilden. Weiters sind sie für die Kooperation mit der Wirtschaft und die strategische Planung und Steuerung der einkommensgenerierenden Aktivitäten von Berufsschulen in ihrem Sektor verantwortlich. Die Umsetzung des breiten Portfolios stellt die Centers of Excellence vor eine große Herausforderung. Das Projekt "COOP-NET – Kooperationsnetzwerke moldauischer Centers of Excellence" setzt sich daher in Kooperation mit der Pädagogischen Hochschule Steiermark zum Ziel, durch den Aufbau eines effektiven Kooperationsnetzwerkes zwischen den Centers of Excellence und den ihnen zugeteilten berufsbildenden Institutionen, diese in ihrer Führungsrolle zu stärken und in der Umsetzung der damit einhergehenden Verantwortlichkeiten zu unterstützen. Durch ein aktives und effektives Kooperationsnetzwerk soll letztlich das moldauische Berufsbildungssystem in seiner Gesamtheit gestärkt werden.

Direkte Zielgruppen:

  • 12 Centers of Excellence (3 Personen/Institution)
  • Management Teams aller 89 berufsbildenden Institutionen (5 Personen/Institution)

Indirekte Zielgruppe:

  • Studierende an allen 89 berufsbildenden Institutionen (45.998 Personen, 2021/2022)

 

PACE – PSYCHOSOZIALE UNTERSTÜTZUNG VON UKRAINISCHEN FLÜCHTLINGSKINDERN
(Laufzeit: 2022-2023)

Durch den Krieg in der Ukraine und die damit einhergehende Flüchtlingsbewegung wurde die Republik Moldau vor das Management einer großen Aufgabe gestellt. Waren viele Familien nur auf der Durchreise so sind auch über 100.000 Personen, vornehmlich Frauen und Kinder, im Land geblieben. Dies entspricht etwa 4% der moldauischen Bevölkerung. Über die Hälfte der Personen dieser Gruppe sind Kinder und Jugendliche. Das Projekt PACE I hat sich daher zum Ziel gesetzt, rasche psychosoziale Unterstützung für Kinder und Jugendliche mit Fluchterfahrung anzubieten. Volontärinnen und Volontäre, Psychologinnen und Psychologen innerhalb und außerhalb des Schulsystems, welche sich in der Flüchtlingshilfe engagieren, werden in einer Reihe von online Seminaren zu Krisenintervention und Traumabewältigung geschult. Zu diesen Themen wurden zusätzlich in Kooperation mit HEMAYAT, dem österreichischen Betreuungszentrum für Folter- und Kriegsüberlebende, Materialien ins Rumänische übersetzt, welche der Zielgruppe online und in print zur Verfügung gestellt werden. Ein Buch und sechs Booklets liefern theoretischen Hintergrund und praktische Übungen zur Traumabewältigung und sollen die Volontärinnen und Volontäre sowie die Psychologinnen und Psychologen in ihrer Arbeit mit Flüchtlingskindern und -jugendlichen unterstützen. Darüber hinaus wird eine Gruppe von 22 Mitarbeiterinnen der psychosozialen Assistenzzentren zu Trainerinnen im Bereich "Psychosoziale Unterstützung von Kindern und Jugendlichen mit Flucht- und Kriegserfahrung" ausgebildet. In einem nächsten Schritt sollen diese Weiterbildungen für alle 492 Schulpsychologinnen und Schulpsychologen in der Republik Moldau anbieten.  

Direkte Zielgruppen:

  • Volontärinnen & Volontäre, Psychologinnen und Psychologen innerhalb und außerhalb des Schulsystems | ca. 350 Personen
  • Trainerinnen des nationalen Zentrums für Psychopädagogische Assistenz und der regionalen Servicestellen für psychopädagogische Assistenz | 20 Personen
  • 492 SchulpsychologInnen in der Republik Moldau (Stand: Juni 2022)

Indirekte Zielgruppen:

  • 41.629 minderjährige Flüchtlinge (Stand: Juni 2022)
Personen präsentieren Flipchart-Bögen © OeAD/OeAD
Personen diskutieren auf einem Podium © OeAD/OeAD
Menschen sitzen in einem Saal und hören jemandem zu © OeAD/OeAD
Drei Workshopteilnehmerinnen diskutieren am runden Tisch über Ergebnisse © OeAD/OeAD