Der Tag der Demokratie wurde 2007 von den Vereinten Nationen beschlossen, um daran zu erinnern, dass Demokratie nicht selbstverständlich ist: Sie muss aktiv gefördert und verteidigt werden. Mit der horizontalen Priorität „Teilhabe am demokratischen Leben und bürgerschaftliches Engagement“ unterstützen Erasmus+ und das Europäische Solidaritätskorps Bürger/innen dabei, sich aktiv in Gemeinschaften und das politische und soziale Leben der EU einzubringen. Dabei wird das Verständnis für die EU von frühester Kindheit an gefördert. Wir haben erfolgreiche Praxisbeispiele aus allen Erasmus+ Programmbereichen sowie ein Solidaritätsprojekt zusammengefasst:
Erasmus+ Jugendbeteiligungsprojekts „YouPart: Engage. Connect. Empower"
Das "YouPart - Digitale Toolkit für Partizipation und politische Bildung in der Jugendarbeit" bietet praktische Materialien für alle, die mit Jugendlichen in diesen Bereichen arbeiten. Dieses Toolkit ist das Ergebnis des Erasmus+-Jugendbeteiligungsprojekts „YouPart: Engage. Connect. Empower", einer einzigartigen Zusammenarbeit von NGO- und Jugendarbeiter/innen von 12 Organisationen aus sechs Ländern: Österreich, Tschechien, Griechenland, Italien, Slowenien und Serbien, darunter die bOJA - bundesweites Netzwerk Offene Jugendarbeit und Südwind. Das deutsche Toolkit ist hier zu finden.
Europäisches Solidaritätskorps: Solidaritätsprojekt „Begegnungsraum Osttirol“
Im Solidaritätsprojekts „Begegnungsraum Osttirol“ wurden Begegnungsräume zu Umwelt und Natur, Mehrsprachigkeit sowie Kultur und Diversität geschaffen. Bei gemeinsamen Aktivitäten wie z.B. einer Kräuterwanderung oder einem Sprachencafé stand die Förderung sozialer Interaktionen, die Stärkung der Gemeinschaft und Unterstützung der Inklusion benachteiligter Menschen im ländlichen Tirol im Fokus. Dabei ging es den Initiatorinnen Irene, Birgit und Andrea und dem Initiator Jan auch darum, den Teilnehmenden die Möglichkeit zu geben, sich zu vernetzen, aus ihrem gewohnten Alltag auszubrechen und Interesse an Themen zu wecken, mit denen sie sonst nur selten in Berührung kommen.
Erasmus+ Schulbildungsprojekt "MANTA"
Das Projekt „MANTA“ wird vom Demokratiezentrum Wien durchgeführt und untersucht, wie partizipative Instrumente wie Bürger/innenräte das politische Engagement, insbesondere von Jugendlichen, fördern können. Ziel des Erasmus+ Schulbildungsprojekt ist es, Lehrkräfte darin zu schulen, neue Partizipationsformen in ihren Unterricht zu integrieren, um das politische Bewusstsein und die Beteiligung von Schüler/innen zu stärken. Das Projekt bietet Lehrmaterialien, Blended-Learning-Kurse und Webinare an und entwickelt praxisnahe Übungen, um die politische Urteilsfähigkeit der Jugendlichen zu verbessern. Langfristig sollen Jugendliche motiviert werden, sich aktiv in die repräsentative Demokratie einzubringen.
Erasmus+ Sport Projekt "INTERACT"
Das INTERACT „International and European Sport Organisations Activate Citizens”-Projekt aus dem Bereich Erasmus+ Sport zielt darauf ab, internationale und europäische Sportorganisationen (IESOs) zu vereinen und ein neues Sportsystem zu entwickeln. Die Schwerpunkte liegen auf „Sport für Alle“ und körperliche Aktivität. Gemeinsam werden Strategien zur Anpassung von Sportarten an die Bedürfnisse verschiedener Zielgruppen erarbeite. Zu den Ergebnissen gehören Studien, Schulungen, eine Plattform für bewährte Verfahren und neue Sportevents, um mehr Menschen zur Teilnahme am Sport zu motivieren.
Erasmus+ Berufsbildung an der Kärnter Tourismusschule
Für die Kärntner Tourismusschule, die sich als die Lebens- und Genussschule im Alpe-Adria-Raum positioniert, ist die mit Erasmus+ Berufsbildung gelebte Nachbarschaft und Internationalisierung ein wertvoller Beitrag zur Friedensbildung. Engagierte Schüler/innen der Kärntner Tourismusschule haben die Möglichkeit, im Rahmen eines von der EU geförderten Mobilitätsprojektes Erasmus+ ihre Pflichtpraktika im Ausland zu absolvieren. Ausbildungsabschnitte oder Praktika im Ausland stärken neben internationaler Fachkompetenz soziale, interkulturelle und Fremdsprachenkompetenzen.
Erasmus+ Erwachsenenbildung im Büchereiverband Österreichs
Der Büchereiverband Österreichs (BVÖ) organisiert Mobilitätsprojekte für alle österreichischen Bibliothekare und Bibliothekarinnen aus Mitgliedsbibliotheken im Rahmen von Erasmus+ Erwachsenenbildung. Da Lebenslanges Lernen, Selbststeuerung und Bildungsprozesse auch außerhalb von klassischen Erwachsenenbildungseinrichtungen vermehrt an Relevanz gewinnen, können öffentliche Bibliotheken in diesem Zusammenhang durch ihre Rolle als Informations- und Kommunikationszentren sowie als Lernorte mit niederschwelligem Zugang eine bedeutende Rolle spielen. Mit der Erasmus+ Akkreditierung besuchen Bibliothekare und Bibliothekarinnen Weiterbildungen, etwa zu Formaten, die neben der Unterstützung des selbstgesteuerten Lernens auch Beratungselemente einbeziehen, wie beispielsweise offene Lernangebote, Beratungsangebote und auch Vermittlungsangebote.
Erasmus+ Hochschulbildungsprojekt „Interdisciplinary Puppetry Modules for Art Universities – IPMAU“
Das Projekt „Interdisciplinary Puppetry Modules for Art Universities – IPMAU“ ist ein Pilotprojekt für eine innovative, modulare, transdisziplinäre und zeitgenössische Puppentheaterausbildung für Kunststudierende. Zentrales Element des Erasmus+ Hochschulbildungsprojekts ist die Entwicklung und Erprobung eines Basis- sowie zweier Schwerpunktmodule, die in bestehende Lehrpläne von Kunsthochschulen integriert werden können. Die Ergebnisse des Projekts geben der Ausbildung an den europäischen Kunsthochschulen sowie dem europäischen Puppentheater nachhaltige Impulse und verhelfen ihm zu einer erhöhten internationalen Aufmerksamkeit. Es ist manchmal das Wesen der Kunst, politische und soziokulturelle Aspekte künstlerisch zu reflektieren. Vor diesem Hintergrund und durch die stark publikumsorientierte Arbeit in Tandems kommen alle Projektbeteiligten, einschließlich des Publikums, mit der gemeinsamen europäischen Geschichte in Berührung.
Jetzt als Sonderbotschafter/in bewerben
Auch 2024 werden in allen sieben Erasmus+ Programmbereichen sowie dem Europäischen Solidaritätskorps jeweils ein/e Botschafter/in ernannt. Diese Botschafter/innen sind Personen, die mit ihrem persönlichen Engagement und ihrem Einsatz einen wesentlichen Beitrag zum Erfolg der europäischen Programme leisten und dadurch Vorbilder von gelebter Internationalität sind. Zudem wird heuer ein/e Sonderbotschafter/in für die Programmpriorität „Teilhabe am demokratischen Leben, gemeinsame Werte und bürgerschaftliches Engagement“ geehrt. Mehr dazu unter www.erasmusplus.at/botschafter