60 Jahre OeAD: culture connected – Kooperation zwischen Schulen und Kulturpartnern

17. Juni 2021 KulturvermittlungOeAD60
Eine Gruppe Schülerinnen und Schüler rund um ein Architekturmodell
Seit Jahren arbeiten Kultureinrichtungen, -initiativen und Kulturvereine mit Schulen oder Projektteams der schulischen Tagesbetreuung im Rahmen des Programms „culture connected“ zusammen.

Die BMBWF-Initiative, die der OeAD durchführt, fördert Projekte, die Kindern und Jugendlichen das Kennenlernen von Kunst- und Kultureinrichtungen auch hinter den Kulissen ermöglichen. Die Teilhabe an kulturellen Prozessen, vor allem für Schüler/innen, die wenig Zugang zu Kunst und Kultur haben, sowie der Erwerb von Schlüsselkompetenzen, spielen dabei eine wichtige Rolle.

… im Museum Theater spielen
Ein Museum bietet auch eine wunderbare Theaterkulisse. Die Exponate aus aller Welt, die Ausstellungsräume, das historische Gebäude des Volkskundemuseums in der Wiener Laudongasse selbst – sie wurden schon mehrmals zum Schauplatz eines Spektakels der besonderen Art: Schultheater meets Museum!

Die Aufgabe eines Theaterprojektes im Museum ist eine besondere, der Text, die Ausstellungsobjekte und das Spiel, sollen als Informationsebenen miteinander verbunden werden. Matthias Beitl, Direktor des Volkskundemuseums in Wien: „Schulkooperationen wie die Projekte „Hamletmaschine“, „Fake Reports“ oder "Engel des Vergessens" untermauern dabei das Selbstverständnis des Hauses als offenem Ort, der sich kontinuierlich einer Reflexion von innen aber auch von außen unterzieht.“ So wurde mit Schülerinnen und Schülern des Schulzentrums Lessinggasse in Wien in drei aufeinanderfolgenden Jahren im Rahmen von culture connected historischen Objekten im Museum Leben eingehaucht und ihnen durch die Einbeziehung ins Spiel eine neue Bedeutung gegeben.

… im Unterricht ein Krankenhaus in Afrika planen
Den Form- und Farbenreichtum Afrikas nur aus dem Lehrbuch lernen muss nicht sein! Im Rahmen von culture connected nahmen Schüler/innen der Höheren Technischen Bundeslehranstalt Imst aktiv am Projekt "b(u)ilding with earth", einem interkulturellen Projekt im Rahmen eines Entwicklungsprojekts für Ghana, teil und entwarfen gemeinsam mit ihrem Tiroler Kulturpartner bilding. Kunst- und Architekturschule für Kinder und Jugendliche eine Bettenstation für das Krankenhaus in Sekondi Takoradi.

Geplant wurde ein in Bezug auf die aktuelle Klimaproblematik ökologisch wertvolles Gebäude. Neben der projektbezogenen Entwurfsarbeit konnten die Schüler/innen vertiefend in kulturell bedingt unterschiedliche Gestaltungsbereiche Einblick nehmen und Erfahrungen sammeln. Über Generationen überlieferte Farben und Muster aus der afrikanischen Kultur vor Ort wurden gemeinsam erforscht, zeitgemäß interpretiert und auf eine im Computer erstellte dreidimensionale Ziegelfassade projiziert. Auch im Hinblick auf karitative Vernetzungsarbeit wurde intensiv mit unterschiedlichen Institutionen zusammengearbeitet. Die Auseinandersetzung mit Material, Gestaltung, Raum, Logistik und sozialer Verantwortung war intensiv und ergebnisorientiert.

… eine Farbmaschine bauen
So lautete das Motto eines Kooperationsprojektes der Volksschule Wittelsbachstraße, Wien mit dem Verein DIE BIBLIOTHEKARE Concepts of Art & Learning. Kurzerhand und voller Begeisterung wurde gemeinsam das erste „Maker-Projekt“ umgesetzt und ein farbmischender Roboter gebaut. Die Idee im Zentrum: ein Roboter, gebaut von den Kindern anhand einer digitalen Bauanleitung, die sie selbstständig lesen und interpretiert haben. Abschließend wurde ein Stromkreis erstellt, der den Roboter zum Leuchten brachte.

Der Themenschwerpunkt von culture connected liegt auf zukunftsweisenden Projekten, die im kulturellen Kontext analoges und digitales Lernen verknüpfen und sich mit aktuellen Themen, wie z. B. dem nachhaltigen Klimaschutz auseinandersetzen. Im Hinblick auf die aktuelle Situation (Coronavirus) steht die Adaptierung des Konzepts auf eine digitale Durchführung im Rahmen des schulischen Distance Learning im Mittelpunkt.

www.oead.at/cultureconnected